Balis schönste Tempel: Pura Besakih – Der Muttertempel Balis

Pura Besakih mit Vulkan Agung
Der Muttertempel - Pura Besakih - gilt zu recht zu den schönsten Balis. Allerdings gilt dieser Ort auch als eine der grössten Touristenabzocken Balis. Warum das so ist und sonstige Infos zum Tempel findest du auf dieser Seite.

Vorsicht Touristenfalle - wichtige Infos vorab:
1. Eigenen Sarong mitbringen, da kauf/mieten vor Ort sehr teuer
2. Eintrittskarte gleich am Eingang für (Stand 02.01.2016) 15.000 IDR pro Person kaufen
3. Keine Spende zwingend erforderlich - sondern freiwillig - die im Spendenbuch eingetragenen Beträge sind meist gefälscht!!
4. Es sind keine Opfergaben notwendig
5. Div. Bereiche sind in diesem Tempel - vor allem die, in denen die Einheimischen beten - für Touristen gesperrt und nur mit Begleitung (Guardian of the temple) betretbar. Ob dies so seine Richtigkeit hat, sei dahingestellt. Allerdings sollte man als Tourist den Betenden zumindest den Respekt zollen und mit Begleitung (zuvor über den Betrag verhandeln) diese Abschnitte betreten.

Dieser Tempel gilt als grösster und wichtigste von Bali. Er wird auch der Muttertempel genannt. Der Tempelkomplex besteht aus 55 Einzeltempel und Schreinen verteilt auf sieben Terrassen und liegt am Fusse des Vulkans Agung.
Der Tempel ist von Ubud mit dem Roller in 1.5 - 2 Stunden (je nach Verkehr) erreichbar. Ebenfalls bieten mehrere Anbieter in Ubud eine Tour zum Tempel an (mit noch anderen Zwischenstopps).

Der Tempel selbst ist schon über 1000 Jahre alt und wird stetig um weitere Schreine von der Gemeinde erweitert.
Jeweils ein balinesches Königshaus (insg. neun Stück) hat ein Schrein errichtet, um ihre göttlichen Vorfahren zu huldigen.
Das Fest Eka Dasa Rudra wird alle 100 Jahre in dem Tempel gefeiert. Dabei muss jeder Balinese einmal in diesem Jahr zum Tempel pilgern, um sich symbolisch für das neue Jahrhundert zu reinigen. Dabei kam es beim letzten Fest 1963 zu einer Katastrophe, als in dem Jahr der Vulkan Gunung ausbrach und ca. 1600 Menschen starben. Der Tempel wurde allerdings von dem Ausbruch weitgehend verschont.

Pura Besakih

Treppe zum Innentempel Pura Besakih. Dieser darf nur mit Guide betreten werden.

Eintrittskarten (15000 IDR pro Person) werden in einem kleinen Häuschen 2 km vor dem eigentlichen Tempelkomplex an der Hauptstrasse zum Tempel verkauft. Kurz vor dem Tempeleingang ist ein Stand in dem eine donation bzw. Spende von dem Besucher erwartet wird bzw. auch verlangt. Dabei soll sich der Besucher in ein Buch mit Name, Nationalität und Spendenbetrag eintragen. Dabei wird darauf hingewiesen, wieviel vorherige Besucher zuvor gespendet haben sollen. So sind zum Teil sehr hohe Beträge zwischen 500.000 IDR und 1.000.000 IDR aufgelistet, was sehr zu bezweifeln ist (unsere Erfahrung siehe unten). Hier ist zu sagen, dass eine Spende allgemein freiwillig ist, auch wenn es die Leute vor Ort anders behaupten.

Man kann also entweder versuchen einen kleinen Betrag wie etwa 20.000 IDR zu spenden oder einfach weitergehen und unfreundliche Kommentare erwarten. Ob der Großteil der Spenden überhaupt für den Tempel verwendet wird sei dahingestellt.

Hat man das Spendenhäuschen überwunden gibt es noch div. Verkaufsstände zu bewältigen wie z.B. Verkäufer die Opfergaben verkaufen wollen und behaupten diese seien zwingend notwendig, da gerade eine Zeremonie stattfindet. Ein Kauf ist allerdings nicht erforderlich!

Der grösste Teil des Tempels ist nicht für Touristen ohne Begleitung betretbar bzw. der Zutritt nur für Betende erlaubt. Ein Zugang als Tourist ist nur mit einem "Guardian of the temple" möglich. Dieser bietet sich für einen Betrag (bei uns von insgesamt 100.000 IDR zu viert nach langem verhandeln) als Begleitung durch den Tempelkomplex an. Da sich die weite Anfahrt für den kleinen "kostenlosen" Tempelteil (den man ohne Führung besuchen darf) nicht lohnt, ist es empfehlenswert einen solchen Führer zu nehmen.

Die Führung selbst dauert ca. 30 Minuten und führt zum obersten und letzten Tempel am Berg mit nettem Ausblick über die Tempelanlage. Dort wird man anschliessend von dem Guardian verabschiedet und man kann sich alleine auf den Rückweg machen.

Pura Besakih - Merus

Überblick über Pura Besakih mit seinen Merus (mehrstöckige Schreine)

Ausblick vom obersten Tempel beim Pura Besakih

Ausblick vom obersten Tempel beim Pura Besakih

Unsere Meinung/Erfahrung

Die Tempelanlage selbst ist sehr schön und absolut sehenswert. Der Tempel gehört unserer Meinung nach auf alle Fälle zu den schönsten und beeindruckendsten von Bali. Besonders am Morgen, wenn der Vulkan Agung dahinter noch nicht von den Wolken verdeckt ist. - Allerdings: Wir waren hier inzwischen zwei mal. Den ersten Besuch September 2012 hatten wir noch recht positiv in Erinnerung. Damals durfte man schon gewisse Tempelbereiche nicht betreten. Allerdings konnte man zumindest den oberen Tempel am Berg ohne Problem alleine ohne Führung erkunden. Auch die sehr direkte und unfreundliche Form zu Spenden war damals in dieser Form nicht vorhanden.
Was wir allerdings Dezember 2015 erlebten, fühlten wir uns schon am Eingang fast zur Umkehr gezwungen. Bereits bei der Ankunft wurde uns auf eine sehr unfreundliche Art und Weise eine Spende aufgezwungen. Als wir uns entschieden hatten eine kleine Spende von 20.000 IDR zu machen, wurde uns sehr unfreundlich mitgeteilt, dass dies ein zu kleiner Spendenbetrag wäre. Dabei wurde mit dem Finger auf die Beträge vorheriger Spender (z.B. 700.000 IDR, ca. 40 Euro!) verwiesen. Nach längerem verhandeln wurde es uns schliesslich zu dumm und wir wollten auf einen Besuch des Tempels verzichten. Erst dann gaben die Leute am Stand nach und waren doch mit einer Spende von 20.000 IDR zufrieden. Im Tempel selbst durften wir anschliessend ohne Führung nur den unteren Bereich des Tempels besichtigen. Erst mit einem "Guardian of the temple" für 50.000 IDR wurde uns Zutritt zu anderen Tempelbereichen gewährt.
Nach unserem Tempelbesuch warfen wir noch einen Blick in das Spendenbuch. Hier wurde der von uns eingetragene Betrag von 20.000 IDR auf 320.000 IDR abgeändert. Man sollte also dem Spendenbuch absolut keinen Glauben schenken. Fazit: Hier hatten wir definitiv unsere negativste Erfahrungen auf ganz Bali in Bezug auf Unfreundlichkeit, Unverschämtheit und Aufdringlichkeit von Verkäufern und Spendenkassierern. Kaum zu glauben, dass solch ein Zustand schon so lange bei diesem wichtigen und auch schönen Tempelkomplex existieren kann und die Regierung dem nicht Einhalt gewährt. Der Tempel selbst ist grundsätzlich sehr sehenswert. Das Erlebnis hat aber durch aufdringliche Spendeneintreiber einen so bitteren Beigeschmack, dass man sich sehr gut überlegen sollte, ob man die lange Anfahrt und den Stress in Kauf nehmen will.

Allgemeine Informationen zum Pura Besakih

  • Anreise: Von Candidasa ca. 1 Stunde. Von Ubud benötigt man ca. 2 Stunden mit dem Roller. Von Lovina benötigt man ca. 2 Stunden und 35 Minunten.
  • GPS Koordinaten: -8.374514, 115.451108
  • Eintrittspreis (Stand: 18.12.2015): offiziell 15.000 IDR (Donation wird verlangt - muss aber nicht bezahlt werden)
  • Empfohlene Aufenthaltsdauer: 60 min (mit Guide)
  • Öffnungszeiten: ca. 6 Uhr bis 18 Uhr?
  • Kleiderordnung: Ein Sarong ist für den Besuch notwendig. Ein Sarong kann für teures Geld vor Ort gekauft/gemietet werden. Lieber einen mitbringen
  • Fototipp: Früh morgens kommen. Hier ist oft der Vulkan hinter dem Tempel noch nicht von den Wolken verdeckt.

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7 Comments

  1. Falls Sie die dortige Mafia nicht unterstützen wollen – gehen Sie nicht hin. Schauen Sie sich lieber Pura Lempuyang und Tanah Lot an. Trotz der neuen Eintrittspreise (2017 60.000 Rp inkludiert Guide und Sarong) ist es nur noch schlimmer geworden!

    • Hallo Chris,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Gut zu wissen dass es jetzt anscheinend wenigstens einen festen Eintrittspreis gibt, das ist ja schon mal ein kleiner Fortschritt.
      Grüße Katrin

  2. Juni 2019
    Unser Fahrer bekam einen Zettel, wo draufstand: Foreign Tourist: Rp 60.000,- Admission Ticket is includes: Sarong (hatten wir selbst), One Way Transportation (?), Local Guide.
    Achtung: schon am Parkplatz wollen sie einem Opfergaben andrehen…
    Sehr positiv: Unser Guide sprach unsere Sprache, negativ: nach dem Rundgang ging der Guide mit uns etwas abseits und zeigte sehr deutlich, dass er mehr Trinkgeld möchte, als wir freiwillig gaben!
    Fazit: Ich möchte den Tempel nicht missen, bin mir aber fast sicher, daß da einige Touristen nach wie vor ausgenommen werden.
    Da lernt man völlig andere Indonesier kennen…

    • Hallo Karin,
      danke für´s Teilen deiner Erfahrung. Schade zu hören dass es wohl immer noch keine klaren Regelungen für den Besuch gibt. Dadurch bekommt der Besuch des eigentlich so schönen Tempels leider einen bitteren Beigeschmack. Aber das gibt es wohl überall wo es viele Touristen gibt…
      Viele Grüße
      Katrin

  3. Wir waren am 17.Juli 2019 zu einem Besuch dort. Der Eintritt zum Tempel von 60.000 IDR beinhaltet einen Leihsarong, Transport nach oben mit einem Scooterfahrer und den Guide. Anscheinend hat man durch die vielen negativen Erfahrungen gelernt und der Abzocke entgegengewirkt. Dem Guide haben wir anschließend noch eine Kleinigkeit zukommen lassen. Offerings haben wir keine angenommen, muss man auch nicht. Leider war der Mount Agung wolkenverhangen, es war aber trotzdem ein beeindruckender Besuch bei der Mutter aller Tempel

  4. Wir haben den Tempel im Juli 2019 besucht. Wie Karin W. schreibt gibt es ein festes Eintrittsgeld von 60 000 per Person. Unser Guide hat uns fast 1 h durch die Anlage geführt, viel erzählt und auch alle Fragen zum Tempel und Religion ausführlich beantwortet. Dadurch konnten wir zumindest zum Teil verstehen, was wir sahen. Es hat sich gelohnt. An anderer Stelle zahlt man 40 000 und hat keinen Guide. Ob das Trinkgeld den Erwartungen entsprach, weiss ich nicht. Der Guide hat sich verabschiedet und ist gegangen.

    Am Parkplatz wurden wir ein paar mal gefragt, ob wir nicht was kaufen wollten.

  5. Ähnliche Erfahrungen gemacht. Achtung vor Abzocke.
    Besuch Juli 2022.
    Eintritt kostet 60.000 IDR pro Person mit Leihsarong. Also nicht auf die aufdringlichen Verkäufer hereinfallen und bei den Ständen vor dem Eingang einen Sarong kaufen.

    Die Guides sind nicht notwendig. Man darf tatsächlich die Gebetsstätte nicht direkt ohne Guide betreten aber man sieht es von außen ebenfalls gut.

    Auf jeden Fall bis ganz oben laufen zu dem ältesten Teil der Anlage. Super schön.

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